Hilfen bei Alkoholmissbrauch oder -abhängigkeit
Der Genuss von Alkohol ist verbreitet und gesellschaftlich akzeptiert, Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit beginnen fast immer schleichend. Wenn eine körperliche Abhängigkeit entstanden ist, reagiert u.a. der Körper auf das Weglassen von Alkohol mit Entzugssymptomen wie starkem Zittern, Unruhe, Schweißausbrüchen und erhöhten Blutdruck- und Pulswerten, die bei erneuter Zufuhr von Alkohol wieder verschwinden. Entschließen sich Betroffene, mit dem Trinken aufzuhören, ist dies ohne medizinische Begleitung kaum möglich und sogar gefährlich (Gefahr eines Krampfanfalls oder eines Delirs). Beim Wunsch nach dauerhafter Abstinenz wird eine ärztliche Beratung dringend empfohlen. Alternativ kann auch eine Suchtberatungsstelle aufgesucht werden.
Stationäre Entzugsbehandlungen und Zuständigkeiten:
Entzugsbehandlungen werden von fast allen Krankenhäusern durchgeführt, es empfiehlt sich jedoch, ein Krankenhaus mit einem sogenannten qualifizierten Entzug zu wählen, welcher sich durch eine begleitende psychosoziale Betreuung mit Informations- und Motivationsgruppen und individueller Planung des weiteren Hilfebedarfs auszeichnet.
Auch wenn die Entgiftungsphase (Alkoholabbau des Körpers) nach dem ersten Behandlungstag vorbei ist, so kann es teilweise mehr als eine Woche lang zu Entzugssymptomen kommen. Eine vorübergehende Medikation dämpft die oft sehr unangenehmen körperlichen und psychischen Auswirkungen des Entzuges und soll schwerwiegende Nebenwirkungen wie einen Krampfanfall oder ein Delir verhindern.
Zuständige Klinken für die Alkoholentzugsbehandlung („qualifizierte Entgiftung“):
- Für Einwohner der Städte Brühl, Erftstadt und Hürth, sowie Kerpen-Brüggen, -Türnich und -Balkhausen:
Fachklinik Marienborn
Luxemburger-Str. 1, 53909 Zülpich
Tel.: 02252/530 - Für Einwohner der Städte Bedburg, Bergheim, Elsdorf, Frechen, Pulheim und Kerpen (außer Brüggen, Türnich und Balkhausen):
LVR Klinik Düren
Meckerstr. 15, 52353 Düren
Tel.: 02421/400 oder 02421/402 - Für Einwohner der Stadt Wesseling:
LVR Klinik Bonn
Kaiser-Karl-Ring 20, 53111 Bonn
Tel.: 0228-5511
Hilfen bei Medikamentenabhängigkeit
Medikamentenabhängigkeit entsteht durch langjährigen missbräuchlichen Konsum. Lag zu Beginn oft ein medizinischer Befund vor, der die Verschreibung von Medikamenten notwendig machte, kann die unkontrollierte, nicht mehr hinterfragte Weitereinnahme vieler Medikamente in eine psychische und/oder körperliche Abhängigkeit führen. Aufgrund der weitgehend gesellschaftskonformen Verabreichung ist die Medikamentenabhängigkeit häufig eine verborgene Sucht. Sie zeigt sich oft erst dann, wenn schwerwiegende Symptome, wie eine nachlassende generelle Leistungsfähigkeit, ein lebensbedrohlicher hoher Konsum oder die Unfähigkeit, den Alltag zu meistern deutlich werden. Die Beratung und Behandlung bei dieser Abhängigkeitsform erfolgt in den gleichen Suchtberatungsstellen und Fachkliniken wie bei der Alkoholabhängigkeit. Entzugsbehandlungen benötigen bei Medikamentenabhängigkeit einen bedeutend längeren Zeitraum als bei Alkoholabhängigkeit. Oft sind die Nachwirkungen des Entzuges noch über einen längeren Zeitraum zu spüren.
Suchtberatungsstellen im Rhein-Erft-Kreis:
- Sozialpsychiatrischer Dienst des Rhein-Erft-Kreises
(bei Problemen mit Alkohol und Medikamenten)
Kreishaus Bergheim, Willy-Brandt-Platz 1, 50126 Bergheim
Telefon: 02271/83-15368 - Psychosozialer Dienst des Caritasverbandes
(bei Problemen mit Alkohol und Medikamenten)
Erftstr. 5, 50170 Kerpen-Sindorf
Telefon: 02273/52727 - IBS (bei Problemen mit Alkohol (bis zum 27. Lebensjahr), Medikamentenkonsum, sogenannten illegalen Drogen wie Cannabis, Kokain, Amphetaminen und Partydrogen, Glücksspielsucht, Umgang mit Medien und Störungen des Essverhaltens)
- IBS Bergheim
Blumenstraße 8, 50126 Bergheim
Tel.: 02271/47640 - IBS Brühl
Heinrich-Esser-Str. 37, 50321 Brühl
Tel.: 02232/18930
- IBS Bergheim