[ Stand: 22 Februar 2017 - 16:56 Uhr ]

Das Risiko, an Karies zu erkranken, ist für jeden Menschen unterschiedlich ausgeprägt.

Bild über Kind beim Zahnarzt
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Die Kinder und Jugendlichen im Rhein-Erft-Kreis werden durch das Zahngesundheitsprogramm (Gruppenprophylaxe) des Arbeitskreises Zahngesundheit für den Rhein-Erft-Kreis regelmäßig vorbeugend betreut.

Zahnärztliche Frühuntersuchungen und gruppenprophylaktische Betreuung zur Vermeidung frühkindlicher Karies

in den Familienzentren und Kitas
Früherkennungsuntersuchungen für Kleinkinder sind wichtig. Deshalb führt der zahnärztliche Dienst im Gesundheitsamt des Rhein-Erft-Kreises bereits bei den unter 3-Jährigen zahnärztliche Untersuchungen durch. Die Beratung des Kita-Fachpersonals und der Eltern zu Zahnpflege und zahngesunder Ernährung soll dafür Sorge tragen, dass die Entstehung einer Karies im Kleinkindalter vermieden wird.

in der hauszahnärztlichen Praxis
Das Versorgungskonzept der Bundeszahnärztekammer und der Kassenzahnärztlichen Vereinigung sieht zur Vermeidung frühkindlicher Karies je eine zahnärztliche Untersuchung in den Lebensmonaten 6 bis 9, 10 bis 20 sowie ab dem 21. Lebensmonat vor

Leistungsangebot der gesetzlichen Krankenkassen FU1 bis FU3
Bei der zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchung handelt es sich um ein Leistungsangebot der gesetzlichen Krankenkassen für Kinder zwischen dem 30. und 72. Lebensmonat. In diesem Zeitraum können im Abstand von mindestens 12 Monaten maximal 3 FU-Termine wahrgenommen werden. Die Untersuchungen dienen dazu, Erkrankungen und Entwicklungsstörungen im Zahn-, Mund- und Kieferbereich frühzeitig zu erkennen und darüber hinaus das Bewusstsein für den Stellenwert einer regelmäßigen Zahnpflege und einer zahngesunden Ernährung bei Eltern und Kindern zu entwickeln.

Individualprophylaxe - Fitness für Kinderzähne

Die gesetzlichen Krankenkassen bieten zusätzlich unter dem Begriff "Individualprophylaxe" (IP) kostenlose individuelle Vorsorgemaßnahmen für Kinder vom 6. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr durch Ihre Zahnärztin/Ihren Zahnarzt an.

Welche Möglichkeiten bietet die Individualprophylaxe im Einzelnen?

IP 1: Mundhygienestatus
Hierbei wird der gesundheitliche Zustand von Zähnen und Zahnfleisch sowie die Wirksamkeit der eigenen Zahnputzgewohnheiten festgestellt.

IP 2: Aufklärung über Mundgesundheit bei Kindern und Jugendlichen
Das zahnärztliche Team gibt genaue Erklärungen zur Entstehung und Vermeidung von Karies und Zahnfleischerkrankungen. Die für Ihr Kind wirkungsvollste Zahnputzmethode wird anschaulich gezeigt und eingeübt. Wertvolle Ernährungstipps sowie eine Beratung zur Fluoridanwendung runden den Programmpunkt ab. 

IP 4: Zahnschmelzhärtung mit Fluoridpräparaten 
Fluoride härten den Zahnschmelz und schützen so vor Karies. Nach einer Zahnreinigung trägt das zahnärztliche Team das geeignete Präparat (Lack, Gel, o.Ä.) auf. Auch der Zahnärztliche Dienst bietet im Rahmen der gruppenprophylaktischen Betreuung Fluoridierungen in ausgewählten Schulen des Rhein-Erft-Kreises an.

IP 5: Versiegelung von kariesfreien Backenzähnen
Lassen Sie die Chancen Ihrer Kinder nicht ungenutzt und vereinbaren Sie einen Termin bei Ihrem Zahnarzt/Ihrer Zahnärztin für die Individualprophylaxe!

Fissurenversiegelung

Höcker und Grübchen (Fissuren) bilden die Kaufläche der Backenzähne. Die Fissuren sind bei vielen Menschen eng und schmal. Beim Kauen der Nahrung können Speisereste in der Tiefe der Fissuren eingeklemmt werden; Bakterien können sich dort ungehindert einnisten und aus den Speiseresten zahnzerstörende Säuren bilden. So entsteht die Karies (Zahnfäule) vor allem in den Fissuren der Kauflächen unserer Zähne.

Auch durch optimales Zähneputzen können besonders enge oder schwer zugängliche Fissuren nicht vollständig gereinigt werden, da die Borsten einer Zahnbürste eingeklemmte Speisereste in der Tiefe der Fissuren nicht erreichen. Durch eine Fissurenversiegelung werden die Grübchen der Kauflächen soweit mit Kunststoff ausgefüllt, dass eine Zahnreinigung mit der Bürste nun uneingeschränkt möglich ist. 

Die Versiegelung von engen und kariesgefährdeten Fissuren ist also ein wirksamer Schutz gegen Kauflächenkaries an den Backenzähnen. Ihre Zahnärztin/Ihr Zahnarzt berät Sie darüber, ob bei Ihrem Kind eine Versiegelung sinnvoll und notwendig ist, denn nicht immer ist dies der Fall. Das Anbringen der Versiegelung ist völlig schmerzlos. Der ideale Zeitpunkt ist direkt nach dem vollständigen Durchbruch des jeweiligen Backenzahnes. Eine spätere Versiegelung ist oft noch möglich.

Weiterführende Informationen zur Fissurenversiegelung unter: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/083-002k_S3_Fissuren-Gruebchenversiegelung_2017-04.pdf

Das tägliche Zähneputzen bleibt natürlich weiterhin wichtigster Bestandteil der Mundhygiene!